Gut eingeschlafen, gut geschlafen….. um 4 Uhr aufgewacht und
Angst gehabt. Angst alles zu verlieren. Aufträge, Firma, unser neues Haus.
Alles wegen diesen Aengsten. ½ Temesta … schon am Morgen und
Zeller-Beruhigungsdrages. Den Schlaf nicht mehr gefunden.
Am Morgen dann müde aufgestanden, kaum aus dem Bett
gekommen. Kein Appetit. Ein paar Mails beantwortet und wieder ins Bett. Angst
überkommt mich im Bett. Ameisenlaufen in den Schenkeln und Unterarmen. Ich
beginne, alles negativ zu sehen. Druck auf der Brust. Ich beginne eine Arbeit
aber es klappt nicht. Ich merke, dass ich gar nicht arbeiten kann.
Ich rufe Dr. D. an, ob ich vorbei kommen könnte wegen der
Symptome. Immer wieder kriege ich Weinanfälle. Brechreiz nahe am Erbrechen.
Unglaubliche Müdigkeit plagt mich. Ich muss fast dauernd gähnen. In den letzten
10 Tagen habe ich 12 kg abgenommen.
Ich habe keinen Appetit, esse nichts. Ab und zu ein
Traubenzuckerbonbon. Am Nachmittag sitze ich am Küchentisch und weine. Alles
ist schwarz, ich sehe keine Zukunft mehr. Ich habe weder Motivation noch sonst
eine positive Gefühlsregung. Angst regiert mich. Ich komme nicht mehr aus
diesem Zustand raus. Alles Zureden von meiner Frau, das bisher immer geholfen
hat, hilft nichts mehr. Man fällt in
einen tiefen Abgrund. Ein negativer Gedanke ergibt den anderen und man kann
diese Spirale mit NICHTS aufhalten. Man fällt eine eine dunkle Röhre ohne
jeglichen Boden. Es geht nur abwärts und wird dunkler, dunkler, dunkler… man
fühlt sich alleine. Wohl so alleine, wie wenn man nach einem Unfall schwer
verletzt am Strassenrand liegt und auf Hilfe wartet. Man meint, man sei der letzte
Mensch auf Erden, es gebe niemanden mehr.
Am Schluss – das hat mir meine Frau später erzählt – kauerte ich vor
lauter Weinen am Küchenboden und wollte offenbar in den Spital. Sie fragte
mich, ob in den Spital oder die Klinik und ich wollte in die Klinik. Ich wusste
offenbar instinktiv, dass dies das Richtige war.
Meine Frau rief an und um 20 Uhr durfte ich gehen. 2 Stunden
warten, Kleider Packen, der kleine Radio. Ich wusste nicht, was mich erwartet,
aber mir war etwas wohler, weil ich eigentlich nicht wusste, was ich hatte. War
es körperlich oder psychischer Natur? Dann die Fahrt nach Herisau. Ich sass
nebendran und alles kam mir weit weg vor. Ich war gar nicht im Auto...
In der Klinik galt es zu warten, das machte mir aber nichts
aus. Ich fühlte mich sicher in diesen Mauern. Keiner wollte mehr etwas von mir.
Ich war abgeschirmt von Kunden, von Lieferanten, von technischen Problemen.
Beim Aufnahmegespräch musste ich wieder weinen und auch meine Frau. Wir weinten
zusammen wie 2 Schlosshunde.
Dann endlich ging es in ein Zimmer. Auspacken,
verabschieden von D.
Traurigkeit.
Dann Medikamente, Puls und Blutdruck messen…
Hinlegen zum Schlafen.
Nichts mehr denken müssen.
Nichts.