Mittwoch, 23. Januar 2013

Freud und Leid

Wie nahe doch Freud und Leid im Leben beieinander liegen...

Soeben komme ich vom gemütlichen Geburtstagsessen bei meinem Bruder zurück.

Da schreibt mir Kollege K., den ich in der Klinik kennegelernt habe, dass sich unser gemeinsamer Kollege Melk (er war im Juli ebenfalls in der Klinik) - das Leben genommen hat.

Aufgehängt.....

In der Kapelle.



Er war ein Bär von einem Mann. Ein Baum! Eine Wettertanne im Sturm. Ich hätte gesagt, er sei Schwinger, wenn ich ihn nicht gekannt hätte. Und er konnte doch im August wieder Arbeiten. Er war nur noch am Abend in der Klinik.

Einmal habe ich ein Gespräch mitverfolgt, in dem er von seiner Frau geredet hat, die sich von ihm trennte. Ich musste nach 5 Minuten auf mein Zimmer, das war so traurig. Das hat mich damals lange beschäftigt.

Offenbar hat er es doch nicht überwunden.

Nun ist er nicht mehr unter uns.

Hoffentlich geht es Dir nun gut, Melk.

Dienstag, 15. Januar 2013

Einer dieser Mittage

Wieder einmal seit Langem schneit es draussen. Nicht stark, aber er setzt an und die Landschaft wird langsam in ein sanftes Weiss getaucht. Nach einem feinen Mittagessen und einem kleinen Dessert lege ich mich für das Mittagsnickerchen auf die Couch.

Von dort aus sehe ich durch 2 Fenster in die Natur hinaus. Wiesen, den Waldrand. Und den schönen Schneefall, der mit leichtem Westwind schräg zu Boden fällt. Das Licht ist recht dunkel und es schaut nicht danach aus, als ob der Schneefall grad wieder aufhören würde. Eine Stimmung zum Geniessen. Sie strahlt Ruhe aus.

Ich erwische mich, wie ich an frühere Zeiten denke. Wenn es in Schwellbrunn schneite, den Schnee wehte. Wenn es stundenlang Schnee auftürmte. Ich habe es kaum jemals richtig genossen. Immer drückte die Arbeit, Telefone, Projekte. Heute weiss ich, dass es falsch war. Dass ich mich gerade an solchen Dingen hätte erholen können.

Noch schlimmer ist es für mich, zu erkennen, dass ich ganz früher so war. Ich konnte bei Schneefall in den Wald gehen und es ganz einfach geniessen, wie es schneite. Oder ich ging nachts in die Stadt und führ mit dem Mofa durch die verschneiten Strassen - als Einziger. Dann verlor ich das...

Und deshalb geniesse ich solche Mittage wie heute doppelt.

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Montag, 7. Januar 2013

Neuanfang

Ein Neustart

Heute ist der 7.1.2012. Ich habe nicht ruhig geschlafen, war nervös und habe wilde Sachen geträumt. Aber es war wohl einfach die Aufregung.

In ein paar Minuten beginne ich mit 40% wieder meine Arbeit. Ich bin gespannt, wie es geht. Und der 7.1. bringt sicher Glück.... es sind meine beiden Glückszahlen.

Noch vor wenigen Wochen hätte ich das nicht für Möglich gehalten, dass ich das wieder schaffe. Dass ich mir das wieder vorstellen kann, mich mit Technik zu befassen. Ich gehe es daher sachte an.

In den 5 Monaten sind Dinge unwichtig geworden und andere Sachen haben in meinem Leben an Priorität gewonnen. Ich hoffe und bin überzeugt, dass ich das auf den neuen Weg mitnehmen kann. Ein Weg, der mir durch viel Glück ermöglicht wurde.

Eine zweite Chance.

Viele Menschen haben mir geholfen. Haben mir Mut gemacht. Haben mich geliebt, wie ich war.

Ihnen gebührt mein Dank.






Dienstag, 1. Januar 2013

Erster Tag im neuen Jahr

Gestern Silvester wären wir bei J. und N. eingeladen gewesen.

... wären...


Denn ich war krank und wollte nicht alle anstecken. Also blieben wir zuhause und machten es uns so gut wie möglich gemütlich und rutschten komplett unspektakulär ins neue Jahr. Aber es gefiel mir.

Die Nacht verbrachte ich allerdings nicht so gut. Ein zäher Husten liess mich kaum schlafen. Und die Träume... immer wieder die selben. Manchmal bin ich froh, wenn ich aufwache.


Nach einem wohltuenden "Neujahrsbad" montierten wir noch kleine Dekotablare im Bad. Danach genoss ich den Regentag. Und am Nachmittag gabs noch einen Waldspaziergang im Regen "fadengrad durchs Unterholz" bis auf die Anhöhe. Und dort war er dann auch, der kleine See. Leider hatte ich den Fotoapparat nicht dabei. Aber ich konnte es mir gut merken, wo er zu finden ist - bei den Birken.

Ich fand auch eigenartige Waldstücke voller Moosboden und ohne Unterholz. Das muss in der Morgensonne sehr schön aussehen. Auf dem Weg fand ich auch 3 Douglasien - sie waren mindestens 30m hoch. Richtige Riesen waren das.


Nun werde ich noch weiter aufräumen und vorbereiten, so dass ich am 3. Januar gut starten kann. Und was an der Wand nicht fehlen darf: Der Sitz-Kalender! Ich habe ihn von S. per Post erhalten - völlig unerwartet. Und das hat mich wirklich sehr gefreut. Der Sitz war ja kaum 500m von der Moosegg entfernt.